Reiten OnLine

Reiten lernen auf digitalen Wegen

Zitate aus "Das Gymnasium des Pferdes" von G. Steinbrecht


"Reite dein Pferd vorwärts und richte es gerade“ so lautet das mit Sicherheit bekannteste Zitat von Gustav Steinbrecht und sein Credo für die Arbeit mit Pferden. Steinbrecht bezog das Vorwärts auf die aktive Schubkraft und Tätigkeit der Hinterbeine, die in den Lektionen immer eine Vorwärtstendenz behalten sollten.


"Wenn man viele Reiter sieht, deren Pferde zwar alles Mögliche gehen, aber durch totes Maul und schlaffe Bewegungen einen so traurigen, lebensmüden Eindruck machen, so liegt dies nur daran, dass den armen Tieren durch unvernünftige Überbürdung das Herz gebrochen worden ist. So wird jeder wahre Freund des edlen Pferdes weit mehr denjenigen Reitern Anerkennung zollen, deren Pferde nur natürliche Gänge, dafür aber Kraft und Eifer zeigen, sowie ein freundliches und munteres Gesicht machen. Kenntnis, Fleiß und Geschicklichkeit täten es immer noch nicht in der Pferdedressur, wenn nicht wahre Liebe zu diesem so schönen und liebenswürdigen Geschöpf und ein inniges Verständnis für seine Natur damit verbunden sind. Es ist daher nur zu wichtig, ein Pferd in der Arbeit stets sorgfältig zu beobachten, ob auch Feuer und Kraft bei ihm nicht schwinden, damit man nachher nicht eine tote Maschine hat, die niemandem mehr recht Freude bereiten kann."


"Zweck der Dressur ist es, durch systematisch geordnete gymnastische Übungen die Muskulatur des Pferdes zu befähigen, dem Skelette die für den Reitdienst erforderlichen Richtungen zu geben."


"Üble Laune, Verbissenheit, Ungeduld, mangelnde Selbstbeherrschung machen jeden wirklichen Fortschritt in der Dressur (=Pferdeausbildung) unmöglich"
"Fortschritte macht Dein Pferd nur, wenn Du auf gutem Fuße mit ihm stehst. Selbst wenn Du seine schlechten Neigungen, sein natürliches Widerstreben bekämpfst, muß Dein Umgang mit ihm stets von einer wohlwollenden Gemütlichkeit angehaucht sein."


"Hätte die Kunst nicht ihre großen Schwierigkeiten, wir würden gute Reiter und vorzüglich gerittene Pferde in Menge haben. Sie erfordert aber, abgesehen von allem anderen, Charaktereigenschaften, die sich nicht in jedem vereint finden: unerschöpfliche Geduld, feste Ausdauer bei Anstrengungen, Mut mit ruhiger Geistesgegenwart gepaart. Nur eine wahrhaft warme Liebe zum Pferd kann diese Eigenschaften , wenn der Keim zu ihnen vorhanden ist zu denjenigen Höhen steigern, die allein zum Ziel führen."